Rückkehr der Melancholie: Ein Streifzug durch die moderne Sehnsucht nach Authentizität in einer Welt der Beliebigkeit
Es gibt eine melancholische Melodie, die seit einigen Jahren in den Gesprächen der urbanen Gesellschaft wieder hallt, als wäre sie ein lang vergessenes Lied, das endlich wieder ans Licht kommt. Die Rede ist von der Sehnsucht nach Authentizität. Es ist ein altmodisches Wort, das plötzlich wieder modern geworden ist, ein Begriff, der aus dem Nebel der Gegenwart auftaucht und das Gefühl von Echtheit, Wahrhaftigkeit und Ursprung verkörpert. Man könnte fast sagen, dass die Forderung nach Authentizität im 21. Jahrhundert eine Art Ersatzreligion geworden ist. Die moderne Welt, getrieben von Konsum und Oberflächlichkeit, scheint unermüdlich nach dem zu suchen, was wirklich ist – und das, obwohl die Bedingungen, unter denen diese Suche stattfindet, von Beliebigkeit und Mittelmäßigkeit durchzogen sind. Authentizität als Konzept ist dabei längst nicht mehr nur eine philosophische Überlegung, sondern ein Wert, der in immer mehr Bereichen des Lebens eine zentrale Rolle spielt: sei es in der Mode, der